Lernen trotz ständiger Ungewissheit

01.03.2023 CJD NRW Nord « zur Übersicht

Thomas Kutschaty besuchte am Jahrestag des Kriegsbeginns das „Offene Wohnzimmer“ – Gemeinsames Projekt von CJD und Frauenzentrum für ukrainische Mütter

Seit dem vergangenen Sommer besteht mit dem „Offenen Wohnzimmer“ ein gemeinsames Angebot des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschland (CJD) und des Frauenzentrums Dortmund 1980 e.V. In den Räumlichkeiten an der Roßbachstraße 51 in Huckarde finden geflüchtete Frauen sowie deren Kinder einen Ort, an dem Betreuung und Förderung Hand in Hand angeboten werden. Das gemeinsame Projekt der beiden Träger zeichnet sich für die Mütter insbesondere dadurch aus, dass ihre Kinder im Nebenraum liebevoll betreut werden, während sie am Sprach- und Integrationskurs der CJD Sprachschule teilnehmen.

Am Jahrestag des Kriegsbeginns bekam das „Offene Wohnzimmer“ nun Besuch aus der Landespolitik. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Kutschaty war angereist, um sich über das Projekt zu informieren und zu hören, wo weitere Unterstützung nötig ist. Begleitet wurde er von den Dortmunder Landtagsabgeordneten Nadja Lüders, Ralf Stoltze und Volkan Baran.

Die ukrainischen Frauen berichteten Kutschaty von ihren alltäglichen Schwierigkeiten bei der Suche nach einer Wohnung oder einem KiTa-Platz. Eindringlich schilderten sie ihre Erlebnisse sowie ihre zermürbenden Ängste um die Angehörigen in der Ukraine. Sie erzählten über die Flucht mit ihren Kindern und der ständigen Ungewissheit, ob und wann sie wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Die Frauen appellierten zugleich an die politischen Vertreter, die Unterstützung der Ukraine nicht abreißen zu lassen.

Tanja Leufen, Gesamtleitung des CJD NRW Nord, war sehr bewegt von den Erzählungen der jungen Frauen. Sie machte deutlich, dass derlei verzahnte Angebote nicht nur sinnvoll, sondern absolut unterstützenswert seien: „Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass Frauen ein Angebot zur Ausbildung nicht annehmen können, da es an der Kinderbetreuung mangelt.“ Sie wünsche sich mehr dieser

Angebote, um Frauen eine Perspektive geben zu können, formulierte Tanja Leufen eine Hoffnung und adressierte diese an die Landespolitiker.

Diesen Wunsch bekräftigte auch Justyna Skora, Leitung der CJD Sprachschulen: „Es ist für die Mütter eine ungeheure Entlastung zu wissen, dass die Kinder nur ein paar Meter entfernt bestens betreut werden. Das merkt man auch an den Fortschritten, die die Mütter machen.“ Und Sprache sei nun mal der Schlüssel zur Integration, so Skora weiter.

Thomas Kutschaty zeigte sich sichtlich berührt von den Erfahrungsberichten und versprach, sich in der Landespolitik weiter für die Finanzierung des Projektes „Offenes Wohnzimmer“ stark zu machen.