Zusammenfassende Einschätzung der Evaluationsergebnisse im Rahmen der Zertifizierung der CJD Christophorusschule Rügen

09.06.2017 CJD Nord CJD Sellin « zur Übersicht

Wahrnehmungs- und wertorientierte Schulentwicklung (WWSE®) ist ein in seinen
positiven Auswirkungen quantitativ und qualitativ evaluiertes Entwicklungskonzept,
das bislang an über 600 allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in Deutschland,
Österreich und Tschechien umgesetzt wurde. Es ermöglicht sowohl eine
bedarfsorientierte Erarbeitung als auch die Sicherung von Schulqualität.
Zunächst werden die tatsächlichen Bedürfnisse der Personengruppen der einzelnen
Schule (Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Eltern) ermittelt. Dies geschieht über
die Wahrnehmung von Merkmalen einer idealen Schule sowie der Übertragung
dieser Ideale auf die Situation an der eigenen Schule. Hierbei wird ein
schulartspezifischer, empirisch abgesicherter Fragebogen, der zentrale Gütekriterien
der Schulqualitätsforschung in den Bereichen Organisations-, Personal- und
Unterrichtsentwicklung enthält, eingesetzt. Die Gütekriterien werden hierbei anhand
einer fünfpoligen Ratingskala gewichtet. Die auf diese Weise erhobenen
Wahrnehmungsergebnisse enthalten fundierte Hinweise auf die tatsächliche
Bedarfslage an der Einzelschule. Über eine moderierte interne Diskussion und
Analyse dieser Resultate können die Personengruppen passgenaue Ziele innerer
Schulentwicklung eigenständig festgelegen, in konkreten Vorhaben kooperativ
umsetzen und nach drei bis vier Jahren im Rahmen einer Wiederholungsmessung
evaluieren.
Die im Sommer 2016 von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern der
CJD Christophorusschule Rügen dargelegten Wahrnehmungen von Merkmalen einer
idealen Schule verdeutlichen, dass die Ideale in ihrer Bedeutung hoch eingeschätzt
wurden. Verglichen mit diesen Idealwahrnehmungen wurde die Realität an der
eigenen Schule etwas niedriger eingeschätzt. Die bislang durchgeführten
Untersuchungen im Rahmen von Wahrnehmungs- und wertorientierter
Schulentwicklung (WWSE®) belegen, dass nicht mit einer Übereinstimmung von
Ideal- und der Realitätswahrnehmung zu rechnen ist. Für die Qualität der einzelnen
Schule ist entscheidend, wie hoch Gütemerkmale einer idealen Schule eingeschätzt
werden und welche Distanzen sich im Hinblick auf die Wahrnehmung der Umsetzung
dieser Gütekriterien an der eigenen Schule ergeben.
Die an der CJD Christophorusschule Rügen festgestellten niedrigen Distanzen
zeigten, dass bereits ein hohes Realitätsniveau erreicht war. Für Schulleitung und
Lehrkräfte der Schule ergab sich der Auftrag, das bereits erarbeitete hohe
Qualitätsniveau der Schule durch weitere innere Schulentwicklungsmaßnahmen zu
sichern.
Eine erste wichtige Maßnahme fand an der CJD Christophorusschule Rügen am
25. November 2016 im Rahmen einer moderierten Rückmeldung der spezifischen
Wahrnehmungen von Werten guter Schule statt. Hierbei nahmen Lehrkräfte
Schülerinnen und Schüler und deren Eltern Schwerpunktsetzungen vor.
Hervorzuheben ist, dass sich die ausgewählten Themen auf alle drei Bereiche
innerer Schulentwicklung, der Organisations-, der Personal- und der
Unterrichtsentwicklung, bezogen. Auf Basis dieser Setzungen wurde ein fundiertes
Schulentwicklungsprogramm der Schule formuliert. Im Verlauf der nächsten Jahre
sollen das Programm umgesetzt werden.
Durch eine Wiederholungsmessung vor Ablauf der nächsten drei bis vier Jahre
können die Auswirkungen dieser weiteren bewussten inneren Entwicklungsarbeit an
der CJD Christophorusschule Rügen evaluiert werden. Im Anschluss an diese
Zweitmessung wird die Schule das Zertifikat der Kompetenzstelle für
Schulentwicklung und Evaluation (KSE) der Lehrstühle für Schulpädagogik und
Religionspädagogik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg erhalten.